Salutogenese vs. Pathogenese: Was ist der Unterschied?

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Medizinische und wissenschaftliche Begriffe sehen auf den ersten Blick oft kompliziert aus. Doch es ist interessant, welche Modelle und Konzepte sich hinter den wissenschaftlichen Begriffen verbergen. Was sind Salutogenese und Pathogenese? Welche Kernaussagen werden gemacht und worin liegen die Unterschiede?

Salutogenese – Bedeutung

Der Begriff Salutogenese lässt sich mit dem Wort Gesundwerdung gleichsetzen. Es handelt sich um ein Modell des Medizinsoziologen Aaron Antonovsky, der in den Jahren 1923 und 1994 lebte. Anders als in vielen wissenschaftlichen Theorien geht er nicht davon aus, dass Gesundheit und Krankheit die entgegengesetzten Pole auf einer Achse sind. Vielmehr sieht er die Gesundheit als einen anhaltenden Prozess. Verschiedene kognitive Bewältigungsstrategien werden eingesetzt, um gesundheitliche Risiken abzuwenden. Das Prinzip geht auf das Resilienz-Modell zurück.

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Pathogenese – Definition

Die Pathogenese wird aus dem griechischen „páthos“ und „génesis“ hergeleitet, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Sucht“ und „Entstehung“. Sie beschreibt die Entwicklung eines Krankheitsbildes mit all seinen Symptomen. Der Krankheitsverlauf wird von verschiedenen Seiten beobachtet, wobei auch auf seine Ursachen eingegangen wird.

Die kausale Pathogenese konzentriert sich auf das Zusammenspiel zwischen Disposition und Krankheitsursache. Es geht in erster Linie um die Krankheitsveranlagung einer Person. Bei der formalen Pathogenese befinden sich die strukturellen und funktionellen Krankheitsprozesse im Mittelpunkt der Beobachtungen.

Dies lässt sich beispielsweise an einem Magen-Darm-Virus erklären: Die kausale Pathogenese befasst sich damit, in welchem Zustand sich die Person vor der Erkrankung befunden hat. Die formale Pathogenese ergründet die entzündlichen Prozesse, die während der Erkrankung stattfinden.

Unterschiede zwischen Pathogenese und Salutogenese

Bei der Pathogenese werden Krankheiten analysiert. Im Zentrum stehen hierbei Krankheitsbilder und -entwicklungen. Die kausale Pathogenese analysiert, welche Disposition ein Mensch besitzt. Welche Faktoren bestehen, die eine Erkrankung begünstigen?

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Die formale Pathogenese beschreibt hingegen den Krankheitsprozess an sich. Wie entwickelt sich das Krankheitsbild? Welche Kriterien beeinflussen den Krankheitsverlauf?
Die Salutogenese konzentriert sich auf die Gesundheit eines Menschen und analysiert, wie die Gesundheit verbessert und anschießend gehalten werden kann. Es handelt sich um einen stetigen Prozess, denn die Gesundheit ist kein fertiger Zustand, sie befindet sich stets im Wandel.

Pathogenese vs. Salutogenese unterscheiden sich grundlegend, denn ihnen liegen verschiedene Prinzipien und Ansichten zu Grunde. Bei der Salutogenese sind Krankheit und Gesundheit zwei verschiedene Bereiche, die ineinander übergehen und sich gegenseitig beeinflussen. Ein Mensch ist nie ganz gesund, aber auch nie ganz krank. Bei der Pathogenese ist der gesunde Zustand eines Individuums der Normalfall. Sobald eine Krankheit vorliegt, handelt es sich um eine Abweichung von dem Zustand, den man herstellen möchte.

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